Im Test: Anno 1800 – ein würdiger Nachfolger?
Fans von Wirtschaftssimulationen können seit dem 16. April 2019 in das neue Anno 1800 eintauchen. Das Spiel wurde von dem deutschen Entwicklerstudio Blue Byte entwickelt und wird von Ubisoft published. Vor kurzem musste Anno 1800 viel Kritik über sich ergehen lassen, nachdem bekannt wurde, dass der Aufbautitel nur innerhalb der Vorbestell-Phase über Steam verfügbar sein – danach wird das Spiel nur über den Epic Games Store und Uplay zugänglich sein.
Wir haben uns Anno 1800 deshalb ebenfalls über Steam für knappe 60 Euro vorbestellt und konnten das Game nun eine halbe Woche lang ausprobieren. Im folgenden Beitrag möchten wir daher unsere allgemeinen Eindrücke für euch festhalten.
Technische Voraussetzungen
Die empfohlenen Systemvorraussetzungen für Anno 1800 sollten von jedem halbwegs aktuellen Desktop-Computer erfüllt werden: Es wird unter anderem ein Intel i5 oder AMD Ryzen Prozessor mit ca. 3,5 GHz Taktfrequenz erfordert, außerdem sollte das System über mindestens 8 Gigabyte Arbeitsspeicher verfügen. Als Grafikkarte sollte eine GeForce 970 GTX or AMD Radeon RX 480 mit 4 Gigabyte VRAM verbaut sein und 60 Gigabyte Festplattenspeicher zur Verfügung stehen.
Uplay Zwang für den Spielstart
Egal ob ihr Anno 1800 über Steam oder den Epic Games Store erworben habt, wie für alle aktuellen Ubisoft-Spiele wird zwingend der Uplay-Launcher mitinstalliert und auch vor jedem Spielstart aufgerufen. Neben dieser zusätzlichen DRM/Kopierschutz-Maßnahme ermöglicht euch dieser zumindest eine automatisierte Cloud-Speicherung eurer Speicherstände.
Besser als die direkten Vorgänger
Mit Anno 1800 verabschiedet sich die Anno-Spielereihe von dem Zukunftssetting und geht wieder zurück in die Vergangenheit. Diesen Schritt finden wir von Blue Byte extrem gut gelungen und dürfte auch bei der Mehrzahl der Spieler positiv ankommen.
Mit dem neuen Anno orientiert sich das Entwicklungsstudio eindeutig am beliebten Anno 1404, das bereits im Jahre 2009 auf den Markt kam. Bereits dieses brachte durch die unterschiedlichen Welten eine enorme Langzeitmotivation mit sich und wurde in Anno 1800 in ähnlicher Form übernommen.
Stärken und Schwächen
Anno 1800 spielt sich zum Großteil wie ein Anno 1404 in wesentlich hübscherer Grafik, außerdem wurden einige Spielelemente vereinfacht um den Spielfluss nicht zu stören: So können Erzminen etwa unbegrenzt viel Material fördern ohne, dass die Quelle versiegt. An anderer Stelle müssen Spieler dagegen nun mehr achtgeben: Betriebe sind direkt von der, auf den jeweiligen Insel lebenden, Bevölkerung abhängig – das heißt, eine bestimme Anzahl an Bauern, Handwerkern und Co. müssen als Arbeitskraft zur Verfügung stehen, sonst sinkt die Produktion ins Bodenlose.
Negativ fallen bei Anno 1800 vor allem kleinere Bugs auf: Kleineren Aufgaben und Missionen die man von seinen Computergegnern erhält, sind manchmal nicht abschließbar, weil bestimmte Spielobjekte offenbar nicht richtig vom Computer erkannt werden. Bleibt zu hoffen, dass dies bald mit einem Patch ausgebessert wird – der Spielspass leidet unter solchen, wenn auch kleinen Bugs, mehr als einem lieb ist.
Fazit
Trotz kleinerer Mängel macht Anno 1800 sehr viel Spass, die kleineren Bugs dürften sich vermutlich durch zeitnah kommende Patches beheben lassen und somit das Spiel noch etwas runder wirken lassen. Als negativen Gesichtspunkt kann man allerdings durchaus die Vertriebspolitik von Ubisoft ankreiden: Während man Vorbestellungen zum Vollpreis über Steam zulässt und danach in – für den Publisher günstigere – Stores abwandert, sammelt man bei der Spielecommunity nunmal nicht besonders viele Pluspunkte.
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